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Austausch auf internationaler Ebene

Für den Landesrettungsverein nimmt sowohl die interne als auch die externe Ausbildung einen besonders hohen Stellenwert ein. Der Austausch mit Partnern auf nationaler und internationaler Ebene garantiert dabei einen wichtigen Know-How-Transfer und eine laufenden Kompetenzvermittlung für das Ausbildungspersonal und die Mitarbeiter im Rettungsdienst. Bei den Lernenden müssen Schlüssel- und Querschnittskompetenzen gezielt entwickelt und im beruflichen Kontext vereint werden. Dazu sind geeignete didaktische Konzepte und angepasste methodische Instrumente von großer Bedeutung

Über das von der EU finanzierte Erasmus+-Projekt Konzertierte Aktion zur beruflichen Bildung im Rettungswesen beteiligen sich die Bildungseinrichtungen der vier Projektpartner Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Fürth e.V. (AGNF) aus Deutschland, Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs (ASBÖ)Emergency Schulungszentrum AG aus der Schweiz und der Landesrettungsverein Weißes Kreuz. Die Lehrenden dieser vier Organisationen sollen mittels Workshops, Hospitationen und Fortbildungsveranstaltungen einen intensiven Einblick in die berufliche Bildung im Rettungswesen anderer deutschsprachiger Länder bekommen. Dort werden deren innovative Lehrmethoden und Bildungskonzepte ausgetauscht und weiterentwickelt. Besonderes Augenmerk soll der Unterrichtsgestaltung und den Methoden zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz geschenkt werden. Auch soll ein Methoden-Kompendium entwickelt werden, das die kompetenzorientierte Bildung im europäischen Rettungsdienst dauerhaft effektiver gestaltet. Es werden folgende Ergebnisse erwartet:

  • Entwicklung des Methodenkompendiums für die rettungsdienstliche Bildung
  • Entwicklung einer Bildungspartnerschaft zwischen den Projektpartnern und weiterer Institutionen
  • Weiterqualifizierung der beteiligten Mitarbeiter durch die Entwicklung von Schlüsselqualifikationen
  • Entwicklung von Schulungsprogrammen, um die Projektergebnisse nachhaltig und effektiv zu übertragen
  • Online-Plattform zum Austausch der Bildungsakteure und Integration der virtuellen Realität als Methode zur Nachbildung realitätsnaher Einsatzszenarien
  • Planung, Realisierung und Integration von Lernvideos für den Präsenz- und Online-Unterricht.
    Die Projektleitung hat die AGNF mit ihrem Vorsitzenden Klaus Meyer inne; sie wird von der deutschen Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung begleitet.
    Anfang Juli fand das 2. Projekttreffen in Bozen statt. Das Ergebnis waren konkrete Arbeitsaufträge, die von den Projektpartnern bis Dezember erarbeitet werden, um beim nächsten Projekttreffen in Österreich die Ergebnisse vorstellen zu können. Weitere Informationen findet man unter http://agnf.org/die-agnf/auslandsprojekte/erasmus

Zum Projekt Erasmus+

Während in anderen Gesundheitsfachberufen seit mehr als 15 Jahren konstruktivistische Lehrkonzepte bestehen, steckt die Berufsausbildung der Notfallsanitäter noch in den Kinderschuhen. So können Konzepte, beispielweise aus der Krankenpflege nicht einfach berufsübergreifend übertragen werden. Hauptgrund hierfür ist, dass sich die berufsspezifischen Kompetenzen grundlegend voneinander unterscheiden. So existieren zwar Konzepte für die lernfeldorientierte Umsetzung von Lehrplänen, jedoch existiert keine spezifische Methodensammlung für die Ausbildung von Rettungsdienstmitarbeitern.

Die rettungsdienstlichen Bildungskonzepte der einzelnen Länder im deutschen Sprachraum haben sich in den letzten 20 Jahren weitestgehend unabhängig voneinander entwickelt. Jedes dieser Konzepte weist Stärken und auch Schwächen auf. Das geplante Projekt würde erstmalig die Konzepte homogenisieren und die jeweiligen Stärken nachhaltig berücksichtigen. Der Bedarf nach Veränderung wurde bereits in einer 2009 veröffentlichten Studie des BMC Emergency Medicine Journal bekannt (Beckers et al, BMC Emergency Medicine 2009).

Durch unser gemeinsames Projekt mit unseren Projektpartnern aus den Bildungseinrichtungen in Österreich, Südtirol (Italien) und der Schweiz, möchten wir den Lehrenden die Möglichkeit bieten mittels Hospitationen, Fortbildungsveranstaltungen und Workshops einen intensiven Einblick in die berufliche Bildung im Rettungswesen anderer deutschsprachiger Länder zu bekommen. Mit dieser Grundlage sollen innovative Lehrmethoden und Bildungskonzepte ausgetauscht und weiterentwickelt werden. Durch Kommunikation und Interaktion sollen dabei neue Horizonte durch komplementäre Denk- und Unterrichtsformen erschlossen werden. Besonderes Augenmerk wollen wir dabei auf die Unterrichtsgestaltung und Methoden zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz legen. Durch diese Erweiterung bzw. Differenzierung der Perspektiven erwarten wir einen direkten positiven Einfluss auf die zukünftige Bildungsarbeit der Lehrkräfte. Darüber hinaus soll auch die Bildungsarbeit auf institutioneller Ebene weiterentwickelt werden. So erwarten wir uns eine unmittelbare und spürbare Verbesserung der Bildungsarbeit an den jeweiligen Einrichtungen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden am Ende der Projektlaufzeit in einer Publikation zusammengefasst und in Form eines Methoden-Kompendiums für die berufliche Bildung im Rettungsdienst allen Akteuren im deutschen Sprachraum zur Verfügung gestellt. Somit profitieren zahlreiche Lehrende an den ca. 200 Bildungseinrichtungen in den Projektländern von den Ergebnissen unseres Projektes. Mehr dazu auf: https://em-edu.eu

Über unsere Projektpartner

Als Projektpartner an dem Projekt beteiligt sind die Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Fürth e. V. als Organisator, und als weitere Projektpartner die Bundesschulung des Samariterbundes Österreich in Wien, das Emergency Schulungszentrum in Zofingen, Schweiz sowie der Landesrettungsverein. Jeder Projektpartner übernimmt im Projekt Teilaufgaben. Dies sind in der Regel die Organisation von Arbeitstreffen und Fortbildungsveranstaltungen sowie die Entwicklung von thematischen Teilbereichen für das Methoden-Kompendium. Jede Partnerorganisation erklärt sich darüber hinaus bereit, jährlich eine bestimmte Anzahl von Mitarbeitenden anderer Einrichtungen Hospitationen zu ermöglichen. Jede Einrichtung ist demnach gleichberechtigter Partner, wobei die Projektkoordination vor allem durch die Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Fürth erfolgt. Weitere informationen zu den Projektpartnern gibt es hier: https://em-edu.eu/partner/