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5 Promille an der richtigen Stelle wissen

Jedes Jahr unterstützen zahlreiche Südtirolerinnen und Südtiroler das Weiße Kreuz, indem sie dem Verein die 5 Promille ihrer Steuererklärung zuweisen. Diese Zuweisungen fließen direkt in die Bevölkerung und schaffen einen Mehrwert für alle.
 
Die Verwendung der Zuweisungen aus der Steuererklärung durch das Weiße Kreuz ist transparent. Derzeit investiert der Verein in die umfassende Erste-Hilfe-Ausbildung für Kinder, was eine bedeutende Investition in die Zukunft unseres Landes darstellt. Im Rahmen der Optimierung der Rettungskette wird das Netzwerk öffentlich zugänglicher AED-Säulen kontinuierlich erweitert. Dadurch wird eine frühzeitige Anwendung und eine verbesserte Überlebenschance im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstands gewährleistet.

Im Rettungswagen zum Training

Es sieht eigentlich leicht aus, wenn ein Rettungswagen mit Blaulicht und Sirene vorbeibraust. Doch das Fahren im Einsatz will gut gelernt sein. Denn im Notfall muss jeder Handgriff sitzen – auch hinter dem Steuer. Deshalb absolvieren die Fahrer und Fahrerinnen des Weißen Kreuzes regelmäßig Fahrsicherheitstrainings.
 
Hand aufs Herz: Wer kann schon genau einschätzen, wie lang das eigene Fahrzeug braucht, um von Hundert auf Null abzubremsen, oder wie es bei plötzlichen Manövern oder extremen Straßenverhältnissen reagiert? Für die Sanitäter des Weißen Kreuzes ist dieses Wissen entscheidend. Denn einen Rettungswagen zu lenken, erfordert Erfahrung und Übung. 

Rettungs- und Krankentransportfahrzeuge sind größer und schwerer als die meisten PKWs. Die Fahrer müssen deren Fahreigenschaften genau kennen, um sie sicher steuern zu können – bei jeder Witterung und auf den verschiedensten Fahrbahnoberflächen. Zudem müssen sie das Fahrzeug so lenken, dass die Sanitäter und Patienten hinten nicht durchgerüttelt werden. 

Zu den regelmäßigen Fahrsicherheitstrainings treten die Fahrer des Weißen Kreuzes deshalb mit den Fahrzeugen an, die sie auch im Einsatz nutzen. Unter sicheren Rahmenbedingungen im Safety-Park testen sie das Bremsverhalten bei jeder Witterung aus. Sie üben nicht nur alltägliche Fahrmanöver, sondern lernen auch, kritische Verkehrssituationen zu meistern, Hindernisse sicher zu umfahren und mögliche Gefahren rechtzeitig zu erkennen. 

„Dabei ist Übung das Wichtigste. Bei einem Einsatz muss einfach alles passen, damit wir die Patienten schnell erreichen und sicher ins Krankenhaus transportieren können“, erklärt Präsident Alexander Schmid. Im vergangenen Jahr haben 269 Sanitäterinnen und Sanitäter des Weißen Kreuzes einen intensiven Grundkurs durchlaufen, weitere 227 ein Auffrischungstraining. Die Kosten dafür kann der Landesrettungsverein zum Teil über die Mitgliedsbeiträge und die 5-Promille-Zuweisungen decken. „Diese Mittel helfen und, den Menschen bestmöglich beizustehen und wichtige Projekte umzusetzen, die der ganzen Bevölkerung zugute kommen“, bedankt sich Direktor Ivo Bonamico für die wertvolle Unterstützung.

Gut gerüstet für schnelle Hilfe auf zwei Rädern

Der Sommer steht vor der Tür und damit die intensivste Zeit für die Motorradstaffel im Weißen Kreuz. Mit zwei neuen Motorrädern, einem optimierten Helmfunksystem, Fahrsicherheitstrainings und spezifischen Weiterbildungen sind die Retter auf zwei Rädern bereit, um die jährlich steigende Anzahl an Einsätzen zu bewältigen. 
 
Auf der Autobahn, auf Berg- und Passstraßen, bei Veranstaltungen mit vielen Zuschauern und für Labortransporte ist die Motorradstaffel immer öfter gefragt. Denn wenn es wegen des großen Verkehrsaufkommens oder bei Sanitätsdiensten mit großen Zuschauermengen eng wird, kommen sie auf zwei Rädern schneller weiter als die Einsatzkräfte mit größeren Fahrzeugen. „Im Ernstfall zählt jede Minute. Je früher die Helfer ankommen, umso größer sind die Überlebenschancen für die Verletzten“, betont Vereinspräsident Alexander Schmid. 

Entsprechend steigt die Zahl der Einsätze jedes Jahr. Zusätzlich zu den Wochenenddiensten auf der A22 im Frühling und Sommer waren die 38 Freiwilligen allein 2024 bei 19 meist größeren Sanitätsdiensten mit dabei, 2025 haben sie bereits mehr als 10 Labortransporte durchgeführt. „Es war kaum noch möglich, alle Anfragen mit nur vier Motorrädern zu bewältigen. Umso dankbarer sind wir für die Unterstützung aus der Bevölkerung durch die 5-Promille-Zuweisungen. Damit konnten wir zwei weitere Maschinen ankaufen und für den Dienst ausstatten“, sagt Direktor Ivo Bonamico. 

Zusätzlich investiert das Weiße Kreuz in die Sicherheit. „In der Motorradstaffel ist das besonders wichtig. Wir sind immer zu zweit unterwegs, damit wir am Unfallort den Verkehr sichern und gleichzeitig die Patienten erstversorgen können. Auch während der Fahrt können wir zu zweit besser auf mögliche Gefahrenquellen reagieren“, erklärt Dienstleiter Simon Pöder. Deshalb freue man sich über das neue Helmfunksystem, das derzeit getestet wird. Damit können die Retter zukünftig mit der Einsatzzentrale, der Landesnotrufzentrale und der Operationszentrale der A22 in Kontakt bleiben und sich auch untereinander besser verständigen.

Wünschewagen: Eine Herzensangelegenheit

Die Verantwortlichen des Wünschewagens ziehen eine erfreuliche Bilanz: Die Daten und Fakten im neu erschienenen Jahrbuch 2024 stimmen mehr als zuversichtlich.
 
Insgesamt konnten im vergangenen Jahr 62 Herzenswünsche erfüllt werden. Die Wunschfahrten ermöglichten alten und kranken Menschen schöne, unbeschwerte Stunden und unvergessliche gemeinsame Momente. Zudem unterstützen 27 neue Helferinnen und Helfer das nun 83-köpfige Team. Mit dem Ankauf eines etwas kleineren Wünschewagens, rollen nun zwei mit Sternen beklebte Fahrzeuge über Südtirols Straßen. Auch durfte sich der Dienst über die Unterstützung der Südtiroler Bevölkerung freuen: mit über 150.000 Euro an Spenden konnten alle angefallenen Kosten gedeckt werden.

Bei der Präsentation des Jahrbuches Ende Februar bedankten sich die beiden Trägerorganisationen, das Weiße Kreuz und die Caritas, herzlich bei allen, die zum Gelingen des Dienstes beitragen: bei den Freiwilligen und Spendern, aber auch bei den Fahrgästen selbst. Denn sie bringen eine gehörige Portion Mut auf, wenn sie sich trotz ihrer angeschlagenen Gesundheit noch einmal auf den Weg machen. „Umso mehr freut es uns, dass sowohl Fahrgäste als auch Angehörige uns ihr Vertrauen schenken und ihre Wünsche mit uns teilen“, betonen die Wünschwagen-Verantwortlichen. 

Der Wünschewagen fährt auch dieses Jahr weiter. Wer ihn in Anspruch nehmen möchte, kann sich unter Tel. 0471 444 555 oder www.wuenschewagen.it melden.


Spendenkonto Wünschewagen
Landesrettungsverein Weißes Kreuz
Projekt: Wünschewagen
IBAN: IT45 D 08081 11601 000301015893

Erste Hilfe griffbereit in der Hand

Vor einigen Jahren hat das Weiße Kreuz die WK-App entwickelt. Diese kann sowohl von den Freiwilligen und Angestellten des Vereins als auch von der gesamten Bevölkerung verwendet werden. Verfügbar ist die App für Android und IOS. Vor allem im allgemein zugänglichen Bereich wird der Fokus stark auf das Thema „Herz-Lungen-Wiederbelebung“ und die Anwendung des Defibrillators gesetzt.

Die Wiederbelebung
In jedem Erste-Hilfe-Kurs ist es Thema: Was mache ich im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstandes – dennoch können viele Infos und Handgriffe über die Jahre verloren gehen. In der WK-App wird für einen solchen Fall Schritt für Schritt beschrieben, welche Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Zudem wird die Anwendung des halbautomatischen Defibrillators beschrieben.

AED-Säulen
Die App zeigt einem auch gleich an, wo sich der nächstgelegene Defibrillator befindet. Eine Übersicht in Form einer Landkarte zeigt alle AED-Säulen, welche das Weiße Kreuz gemeinsam mit vielen Gemeinden betreibt. Bei fast jedem Standort sind auch Fotos der Säule sowie der Umgebung einsehbar.

Stärkung der Rettungskette
Über die APP werden bei Notfällen auch Retterinnen und Retter in Bereitschaft allarmiert. Dieser so genannte Hintergrunddienst gewährleistet schnelle Hilfe, auch wenn alle nahen Rettungsmittel und damit die diensthabenden Team besetzt sind. Freiwillige erhalten über die App sofort eine Mitteilung. Wer sich in der Nähe befindet, kann mit einem Einsatzfahrzeug aus der nächsten Rettungswache den Notfallort trotzdem sehr schnell erreichen und die Patienten versorgen. 

Laufend weiterentwickelt
Die WK-App wird laufend weiterentwickelt und den geltenden Erste-Hilfe-Richtlinien entsprechend aktualisiert. Geplant ist aktuell eine Integration des Mitgliederausweises in diese App – es bleibt also auch spannend für die Mitglieder des Weißen Kreuzes.